Freitag, 31. Juli 2020

Ein Tag zum vergessen

Heute sollte mein Weg eigentlich gemütlich entlang der Yonne führen. Das Navi zeigte für die Strecke ungefähr 60 flache Kilometer an, da diese Strecke abernaber schön entlang dem Fluss führte habe ich schon am Anfang mit ein paar Metern mehr gerechnet.
Gekommen ist alles etwas anders und gemütlich war es nur am Anfang...

Nach einer weiteren kurzen Passage über Feldwege habe nach dem Start rasch einmal einen schönen Veloweg gefunden, welcher mich bis nach Pont-sur-Yonne brachte. Dort habe ich in einer "Kantine" fein gegessen und mir vom Buffet viele leckere Sachen geholt. Durch die bereits zu Mittag herrschende grosse Hitze musste ich aber schon hier eine zweite Karaffe Wasser nachbestellen.

Nach dem Essen wurde meine Routenwahl dann zunehmend abenteuerlicher und schon fand ich mich in Mitten eines grossen Feldes wieder.
Hier schlugen die heute gemeldeten 40°C nun so richtig durch und ich beeilte mich um möglichst rasch wieder zurück in die Zivilisation zu kommen.

Um nicht noch viel länger draussen in diesem Glutofen verbringen zu müssen habe ich sogar meine Strategie über den Haufen geworfen um bin danach den, vom Navi vorgeschlagenen, Hauptstrassen gefolgt.
Bei einer kleinen Bäckerei mit Imbiss musste ich aber auch so noch einmal eine Trinkpause am Schatten einlegen. Und als ich zumindest ein wenig abgekühlt wieder losfahren wollte dann der nächste Dämpfer: Erneut ein Platten. Und dieses Mal in Mitten vom Nirgendwo wo es keinen Velomechaniker im Umkreis von 20 Kilometern gibt...

Da ich bisher weder einmal das Hinterrad eines Fahrrades entfernt und auch noch nie einen Schlauch gewechselt habe musste ich mich zuerst einer kleinen Schulung durch Internet-Lern-Videos unterziehen.
So, in kurzer Zeit zum Fachmann avanciert,m ich mich danach als Werk: Velo auf den Kopf, in kleinster Zahnrad schalten, Rad lösen, Schaltdingens nach hinten drücken, Rad lösen, Pneu lösen, Schlauch entfernen, Pneu nach allfälligen schädlichen Gegenständen absuchen (die Ursache war wohl ein Dorn), neuen Schlauch einsetzen (zum Glück habe ich einen Ersatz dabei), Pneu wieder rein drücken, Rad wieder montieren und danach den Reifen noch aufpumpen. Dieses "Kinderspiel" hat mich ungefähr eine halbe Stunde und zwei Liter Schweiss (ja heiss war es immer noch) gekostet.

Immerhin konnte ich danach meine Reise weiter fortsetzen und gelangte doch noch zu meinem Hotel.

Über die folgend Strecke wurde ich geröstet:


Donnerstag, 30. Juli 2020

Alles hat ein Ende

Heute nun war der Tag der Trennung gekommen. Noch ein paar Kilometer konnte ich dem mittlerweile liebgewonnen Canal de Bourgogne entlangfahren, doch dann erreichte ich in Migennes, wo er aus der Yonne entspringt, sein Ende.

Dieser Yonne konnte ich danach den ganzen Tag weiter folgen. Da aber kein offizieller Fahrradweg mehr entlang dem Fluss führt musste ich nun selber schauen wo genau mein Weg entlangführt. Ich habe dabei mein Glück fast immer direkt entlang des Flusses gesucht. Meistens war das die richtige Entscheidung, einige Male hat es mich so aber auch auf sehr entlegene Nebenstrassen geführt. Nach ein paar Umwegen, einigen holperten Strassen und vor allem sehr viel Hitze habe ich mein Hotel in Joigny am Ende dann aber doch noch gefunden.

Trotz den enormen Temperaturen habe ich mir das kleine Städtchen nach meiner Ankunft noch im Detail angesehen und dabei gefühlt in jedem Restaurant gestoppt um meinen Durst zu stillen.

Alle Umwege und noch viel mehr finden sich hier:

Mittwoch, 29. Juli 2020

Lego Schloss

Immer weiter dem Canal de Bourgogne entlang... Man könnte meinen, dass das langsam langweilig wird. Dem ist aber bei weitem nicht so.
Heute zum Beispiel hatte ich das Glück gleich an vier Schleusen in Betrieb vorbeizukommen, und den Schiffen beim wechseln des Niveaus zuzusehen ist doch immer wieder interessant. Beim letzten der vier Manöver wurde ich sogar angefragt ob ich nicht helfen könnte eines der Schleusentore zu öffnen, wozu ich natürlich nicht nein sagen konnte. Erstaunlich wie wenig Kraft man dazu aufwenden muss.

Zudem gibt es ja entlang des Kanals noch weitere Dinge zu entdecken. Heute habe ich mir zum Beispiel das Château d'Ancy-le-Franc angesehen. Solche alten Schlösser sind zwar schön aber doch irgendwie immer gleich. Ausser in diesem Fall, den hier läuft zur Zeit eine Lego Ausstellung. Gut für einige mag das nicht so ganz zusammenpassen, mir aber hat es Spass gemacht die Bauklötzchen im Kontrast zu der alten Einrichtung des Schlosses zu sehen.

Weitere 60 Kilometer den Kanal entlang:


Dienstag, 28. Juli 2020

Waschtag

Die Fahrt heute unterschied sich nicht gross von der von gestern. Also einfach mmer weiter dem Canal de Bourgogne entlang dem Ziel Paris entgegen.
Am Vormittag sah es dabei lange so aus, als könnte ich irgendwann ein paar Regentropfen abbekomen. Doch die grauen Wolken hielten dich und schenken mir stattdessen nur angenehme Temperaturen.

In Montbard hatte ich dann endlich die Gelegenheit meine schmutzigen und verschwitzten Kleider zu waschen. So verbrachte ich einen grossteils meines Nachmittages auf einen Parkplatz vor einem Einkaufszentrum in schaute den Waschmaschinen beim Drehen zu...

Vor dem Abendbrot reichte es aber trotzdem noch für eine kurze Besichtigung der lokalen Sehenswürdigkeiten.

Der regenfreien Kilometer von heute: