Heute sollte mein Weg eigentlich gemütlich entlang der Yonne führen. Das Navi zeigte für die Strecke ungefähr 60 flache Kilometer an, da diese Strecke abernaber schön entlang dem Fluss führte habe ich schon am Anfang mit ein paar Metern mehr gerechnet.
Gekommen ist alles etwas anders und gemütlich war es nur am Anfang...
Nach einer weiteren kurzen Passage über Feldwege habe nach dem Start rasch einmal einen schönen Veloweg gefunden, welcher mich bis nach Pont-sur-Yonne brachte. Dort habe ich in einer "Kantine" fein gegessen und mir vom Buffet viele leckere Sachen geholt. Durch die bereits zu Mittag herrschende grosse Hitze musste ich aber schon hier eine zweite Karaffe Wasser nachbestellen.
Nach dem Essen wurde meine Routenwahl dann zunehmend abenteuerlicher und schon fand ich mich in Mitten eines grossen Feldes wieder.
Hier schlugen die heute gemeldeten 40°C nun so richtig durch und ich beeilte mich um möglichst rasch wieder zurück in die Zivilisation zu kommen.
Um nicht noch viel länger draussen in diesem Glutofen verbringen zu müssen habe ich sogar meine Strategie über den Haufen geworfen um bin danach den, vom Navi vorgeschlagenen, Hauptstrassen gefolgt.
Bei einer kleinen Bäckerei mit Imbiss musste ich aber auch so noch einmal eine Trinkpause am Schatten einlegen. Und als ich zumindest ein wenig abgekühlt wieder losfahren wollte dann der nächste Dämpfer: Erneut ein Platten. Und dieses Mal in Mitten vom Nirgendwo wo es keinen Velomechaniker im Umkreis von 20 Kilometern gibt...
Da ich bisher weder einmal das Hinterrad eines Fahrrades entfernt und auch noch nie einen Schlauch gewechselt habe musste ich mich zuerst einer kleinen Schulung durch Internet-Lern-Videos unterziehen.
So, in kurzer Zeit zum Fachmann avanciert,m ich mich danach als Werk: Velo auf den Kopf, in kleinster Zahnrad schalten, Rad lösen, Schaltdingens nach hinten drücken, Rad lösen, Pneu lösen, Schlauch entfernen, Pneu nach allfälligen schädlichen Gegenständen absuchen (die Ursache war wohl ein Dorn), neuen Schlauch einsetzen (zum Glück habe ich einen Ersatz dabei), Pneu wieder rein drücken, Rad wieder montieren und danach den Reifen noch aufpumpen. Dieses "Kinderspiel" hat mich ungefähr eine halbe Stunde und zwei Liter Schweiss (ja heiss war es immer noch) gekostet.
Immerhin konnte ich danach meine Reise weiter fortsetzen und gelangte doch noch zu meinem Hotel.
Über die folgend Strecke wurde ich geröstet: